Die Pfadigeschichte

Das Leben von BiPi

Robert Stephenson Smyth Baden-Powell wurde am 22. Februar 1857 in London geboren. Er war kein guter Schüler, denn es gefiel ihm besser, Tiere in der freien Natur zu beobachten oder Theater zu spielen. Weil er die Aufnahmeprüfung für die Universität nicht bestand, bewarb er sich kurzentschlossen an der Militärschule. Diese schickte ihn, mit erst 19 Jahren, als Unterleutnant in das damalige englische Kolonialgebiet Indien. Dort interessierte er sich erstmals für die „Scouts“ (Pfadfinder) und realisierte deren wichtige Funktion im Kampfgeschehen

Später ging er als Hauptmann nach Südafrika, wo er mit einheimischen „Pfadfindern“ in Kontakt trat und eine grosse Bewunderung für sie empfand. Er konnte sich dort auch selber in der Kunst des Auskundschaftens üben. BiPi beschloss Pfadfinder nach seinen Ideen, aber immer noch im militärischen Umfeld, auszubilden.

Nach seiner Rückkehr nach England spürte er, dass seine militärische Laufbahn zu Ende war. In der Zwischenzeit hatte sein Buch „Pfadfinder“ grossen Anklang bei den Jugendlichen gefunden.

BiPi verbrachte viel Zeit auf Reisen durch die ganze Welt, um die noch junge Pfadibewegung zu unterstützen. Schliesslich starb er am 08. Januar 1941 in Kenya.

Robert Stephenson Smyth Baden-Powell (kurz BiPi) ist der Gründer der Pfadibewegung.


Die Anfänge der Pfadi

„Am Ende meiner Kariere“, sagte BiPi, „begann ich die Kunst, junge Leute zu lehren, wie man Krieg macht, umzuwandeln in die Kunst, junge Leute zu lehren, in Frieden zu leben; Pfadi ist weit entfernt vom Krieg.“

 

Im Jahr 1907 organisierte er das erste Pfadilager für Knaben auf der Insel Brownsea vor der englischen Küste. Hier konnte er seine Ideen von Erziehung durch das Spiel, von Unabhängigkeit und Vertrauen erproben. Nach dem grossen Erfolg dieses Lagers realisierte BiPi, dass die Nachfrage der Buben so gross war, dass daraus eine Bewegung wurde, die nicht mehr aufzuhalten war.

 

Auf Ratschlag seiner Freunde begann er ein Buch für die Jugendlichen mit dem Titel „Pfadfinder“ zu schreiben. Das Buch hatte einen durschlagenden Erfolg. Pfadfindergruppen entstanden überall in England.

 

Auch die Mädchen interessierten sich für die Pfadi, und im Jahr 1909 wurde die Mädchenpfadi gegründet.

 

Die Bewegung wurde immer grösser, bald gab es Pfadfinderinnen und Pfadfinder in sehr vielen Ländern der Welt. 1920 fand ein Jamboree statt, an welchem Jugendlichen aus 34 verschiedenen Ländern teilnahmen. BiPi wurde zum „World Chief“ ernannt. 1993 gab es schon um die 25 Millionen Pfadfinder auf der ganzen Welt!

Pfadibewegung in der Schweiz

Auch in der Schweiz entstanden viele neue Pfadigruppen und 1987 wurde die Pfadibewegung Schweiz (PBS) gegründet, in welcher sich bis heute alle nationalen Pfadigruppen zusammenschliessen.

 

Heute ist die Pfadi mit 43'900 Mitgliedern und rund 550 lokalen Gruppen die grösste Jugendbewegung der Schweiz und steht für Abenteuer, Freundschaften und gemeinsame Erlebnisse in der Natur. Sie engagiert sich in internationalen Partnerschaften, übernimmt Verantwortung und bietet Jugendlichen eine sinnvolle und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung.

Textquelle: Thilo Schweizer Pfadibuch

Bildquellen: bipi.ch